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Turmglockenspiel

Glockengeläute / Carillon

Was ist ein Carillon?
Ein Carillon (im deutschen Sprachgebrauch manchmal auch als Turmglockenspiel oder Konzertglockenspiel bezeichnet), hat gegenüber einem Kirchengeläut mindestens 23 Bronzeglocken (zwei Oktaven in chromatischer Reihenfolge), die mit einer Handspieleinrichtung verbunden sind. Diese Handspieleinrichtung, auch Stockspieltisch genannt, ist mit dem Spieltisch einer Orgel vergleichbar, jedoch in anderen Dimensionen. Die Tasten für die Hände sind als gerundete Holzstäbe gefertigt und werden auch Stocktasten genannt. Die Stocktasten sind, analog zum Klavier, in 2 vertikalen Reihen angeordnet. Innerhalb dieser beiden Reihen besitzen sie dabei einen Abstand von ca. 5 cm zueinander. Die Pedale für die Füsse ähneln den Pedalen einer Orgel. Dabei sind die tiefsten Stocktasten mechanisch an die höchsten Pedale gekoppelt. An der Rückseite der Stocktasten und der Pedale sind Drähte befestigt. Diese Drähte führen über Kipphebel und weiteren Drahtsegmenten zu den Klöppeln der Glocken, die sich in einer bestimmten Höhe über oder unter dem Spieler befinden. Die Glocken selbst werden nicht bewegt, lediglich die Klöppel werden über das Drahtsystem an die Glocken herangeführt. Die Anzahl der Glocken und das Gesamtgewicht der Glocken können sehr unterschiedlich sein. Manche Carillons besitzen zusätzlich eine Automatik, die das Abspielen einfacher Melodien ermöglicht.

Wie spielt man ein Carillon?

Der Carillonneur sitzt in gerader Haltung vor dem Stockspieltisch. Er ballt zwei Fäuste (nicht zu stark und nicht zu schwach), hält diese so, dass sich die kleinen Finger unten befinden und drückt die Stöcke mit dieser Handhaltung herunter. Wird die Hand gespreizt, ist auch zweistimmiges Spielen mit einer Hand möglich. Die tiefen Glocken werden durch die Pedale betätigt. Hände und Füsse können also gleichzeitig sechs verschiedene Töne spielen. Die besonderen akustischen Bedingungen der Glocke lassen dabei aber keinen guten Klang entstehen. Die Mollterz im Klangspektrum macht sich besonders bei tiefen Dreiklängen unangenehm bemerkbar. Der Carillonneur sollte in der Lage sein, die Anschlagsdynamik so fein wie möglich zu differenzieren, um dadurch musikalische Effekte zu erreichen und einen zu langen Nachhall der tiefen Glocken zu vermeiden.

In Agarn wirken Raymund Matter und Jonas Lauber an Hochfesten als Carilloneure. In Turtmann spielen Pascal Bregy und Andras Jäger das Carillon.