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Ischi Wurzlä

Agarn

Gründung eines Rektorates in Agarn

Am 27. Februar 1893 hat Pfarrer Ignaz Hasler der Gemeinde Agarn einen grossen Teil seines väterlichen Vermögens zur Errichtung eines Rektorates geschenkt. Er hat durch diese grosszügige Schenkung eine ganz neue Entwicklung des Dorfes möglich gemacht. Vor dieser Schenkung wurde in der Regel nur an St. Martin und an Weihnachten in der Dorfkapelle Agarn eine Messe gelesen. An allen anderen Sonntagen gingen die Agarner zu Fuss bei Wind und Wetter nach Leuk zum Gottesdienst.

Pfarrei Agarn

Kirchenrechtliche Errichtung des Rektorates Agarn

Nachdem die materiellen Grundlagen für die Errichtung eines Rektorates sichergestellt waren, konnte Bischof Adrian Jardinier am 17. Juli 1893 das Rektorat Agarn kirchenrechtlich errichten. Rektor Albert Julen schildert seine eigene Ernennung und seinen Einzug in Agarn mit bewegten Worten: «Am 14. Oktober 1921 ernannte mich der hochwürdige Bischof zum Rektor von Agarn. Er teilte mir seine Absicht mit, mich nach Agarn zu senden: Ihre Aufgabe wird es sein, daselbst eine Pfarrei zu gründen und die Pfarrkirche zu bauen.»

Der Baugrund der Kirche und die Ablösung von der Pfarrei Leuk

Zum Bau einer Kirche benötigte man allerdings nicht nur Geld, sondern auch einen Baugrund. Es standen zwei Plätze im Vordergrund des Interesses; die Stelle, an der die alte Kapelle stand, an der sogenannten Langgasse und die sogenannte Kreuzmatte, wo die Kirche heute steht. Die Frage wurde am 6. Juni 1920 durch die Schenkung der Brüder Adrian und Josef Marie Ammann gelöst.

Nicht ohne Probleme war natürlich die Ablösung der Pfarrei Agarn von der Pfarrei Leuk. In Gegenwart von Rektor Albert Julen erneuerte die Urversammlung vom 2. November 1921 den Beschluss der Pfarreigründung und des Kirchenbaus. Somit waren definitiv keine Beiträge an Leuk mehr zu leisten. Das Errichtungsdekret der Pfarrei traf am 29. Dezember 1921 in Agarn ein und wurde am Neujahrstag nach der Verlesung des Evangeliums der Bevölkerung mitgeteilt.

Der Kirchenbau

Die Baukommission und die Gemeindeverwaltung erteilten deshalb am 30. November 1921 dem Architekten Lucien Praz aus Sitten, der sich schon durch seinen 1914 ausgeführten Bau der Pfarrkirche Steg empfahl, den Auftrag zur Ausarbeitung der Pläne. So war es dann endlich soweit. Am 1. Mai 1922 erfolgte der Spatenstich zum Bau der Kirche. Die Glockenweihe fand am 12. März 1923 statt. Am Ostersonntag im Jahre 1923 konnte in der Pfarrkirche erstmals Messe gelesen werden. Die Kirchweihe selbst fand am 21. Oktober 1923 statt. Die Zähigkeit, mit der die Agarner und auch Pfarrer Dr. Julen an ihrer Kirche arbeiteten, war beeindruckend.
Rektor Julen hat der Gottesmutter bei Antritt seiner Aufgabe am 27. Oktober 1921 versprochen, die neue Kirche zu Ehren der Rosenkranzkönigin zu bauen, wenn sie ihm helfe ohne Unglück und ohne Schulden durch den Bau zu kommen. So geschah es denn auch. Professor Dr. Albert Julen wurde 1922 erster Pfarrer in Agarn. Er ist der Erbauer der Pfarrkirche, des Friedhofes und des Pfarrhauses. Ebenso ist er Gründer des Kirchenchores und ein grosser Wohltäter der Pfarrei und Gemeinde.

Unser Erbe

Mit dem Erbe, das Agarn von Rektor Hasler und von Pfarrer Dr. Albert Julen übernommen hat, ist es verpflichtet weiterhin am Bestehen der Pfarrei und der Dorfgemeinschaft zu arbeiten. Was all` die Vorfahren begonnen haben, was all` die Priester, Kirchenräte, Sakristane, Pfarreiräte und die stillen Mithelfer getan haben, soll uns Ansporn sein, unsere Pfarrei und unsere Kirche weiterhin zu erhalten.

Wir stützen uns in unseren Ausführungen über die Pfarrei Agarn und den Bau der Pfarrkirche Agarn auf die Angaben, welche die Gemeinde Agarn online über Pfarrei und Kirche aufgeschaltet hat.